Ausflug nach Rostock

Gestern waren wir in Rostock. Das letzte Mal ist ca. 1,5 Jahre her und jetzt im Urlaub war es mal wieder so weit, der alten ‚Heimat‘ (die keine war), einen Besuch abzustatten.

Nein, Rostock war nie die Stadt, in der ich mich wohl oder zu Hause fühlte und verbrachte deshalb nur 6 Jahre dort. Aber: Zum Shoppen und Essen gehen ist es super und das taten wir gestern. Bei ca. 27 Grad Stadthitze und viel Trubel. Die Leute waren eben auch hier nicht alle am Strand.

Gegen 11 Uhr kamen wir mit dem Zug an. Gingen die alten Wege in die Stadt und verzichteten wie immer auf die bequeme Straßenbahn. Lieber zu Fuß gehen – ist günstiger und gesünder. Egal bei welchem Wetter.

Es war wie damals. Eigentlich hat sich nichts verändert. Baustellen gibt es genug und manche Straßenbauprojekte dauern ewig. Zum Glück bin ich nicht mehr mittendrin, so wie damals als Radfahrer, der besser nicht in den Verkehr gehörte.

Ja, es war wie immer. Auf dem Marktplatz standen Buden mit Obst, Gemüse und anderen Dingen. Wir schauten uns dort jedoch nicht um. Sondern machten nur Fotos, um den Moment der Ankunft festzuhalten. Es war allerdings nichts Besonderes. Melancholische Gefühle traten nicht an die Oberfläche! …Ein ganz normaler Samstag.

Wir kamen in die Fußgängerzone, viele Menschen, alles bunt. Die Läden luden zum Shoppen und Stöbern ein. Wir hatten schon einen Plan, in welche Geschäfte wir wollten. Und den setzten wir um. Auch das Shoppen war wie immer, nur dass das letzte Mal eben länger her war. Aber vom Ding her nichts Neues. Da ich nicht so viel Geld ausgeben wollte, kaufte ich recht bescheiden ein und achtete auf die Preise.

Außerdem aßen wir Eis, denn Hunger hatten wir inzwischen auch. Wir wählten unseren Standard-Eisladen. Obwohl es da ziemlich wenig Sorten gab, war er gut. Vielleicht sollten wir uns nächstes Mal einen anderen Eisladen aussuchen. Es gibt schließlich noch mehr Läden mit weitaus besserer Auswahl. Am späteren Nachmittag und in der zeitlichen Mitte unseres Aufenthalts gingen wir Pizza essen und tranken dazu ein großes Glas kalte Cola. Das tat gut!

Die Pizza war riesig und mir tat danach ziemlich der Bauch weh. Obwohl ich das weiß, mache ich jedes Mal den selben Fehler. Wohl deshalb, weil die Pizza sehr sehr gut schmeckt und man extrem satt wird. Die Riesen-Pizza ist etwas Besonderes für uns und wir freuen uns immer darauf. Trotz der Beschwerden nach dem Essen. Die nimmt man dann mal in Kauf. Kommt schließlich nur 1x im Jahr vor.

Nach einem letzten Verdauungsspaziergang durch die Stadt wurde das Gefühl im Bauch allmählich besser. Nur ganz hörte das Zwicken und Pieken erst abends zu Hause in der Badewanne auf.

Es war ein toller Tag und das Wetter war perfekt. Ich bin lieber als Gast in Rostock. Dafür habe ich mir genug ‚Andenken‘ gekauft und bin sehr froh mit den gekauften Sachen. Das Essen war natürlich auch sehr schön. Einmal im Jahr muss Rostock schon sein und dann lohnt es sich auch.


Schoko-Pizza

Ein Tag, der es wert ist, zu sündigen. Die Pizza spaltet die Meinungen, aber ich fand sie sehr lecker. Sie macht satt und stillt den Schoko-Hunger. 

Im Eimer

  
Sagt der Typ, mit dem ich heute Abend zum Pizza-Essen verabredet war und der mir im letzten Moment eine unemotionale Absage per Whatsapp erteilt hat. Eine Stunde vor unserem Treffen. 

Dabei stand der Termin seit Tagen fest und unser Treffen war gut geplant. Pizza-Essen (evtl. mit Gratisgetränk seinerseits), Kommunikation und Badewanne. Normalerweise kommt nie etwas dazwischen, wenn ich nicht gerade diejenige bin, die rumzickt und unangekündigt alles abblockt. Diesmal ist er der Spielverderber und das passt mir gar nicht. Ich mag mich nicht umsonst freuen, das ist Verarsche. Wir wollten uns einen gemütlichen Abend mit Pizza vor dem Fernseher machen und vielleicht noch mit einem Bier aus der hintersten Ecke seines kleinen Küchenkabuffs. Aber nein. Er kommt ausgerechnet heute zu spät nach Hause, ist völlig platt und muss noch wichtige Einkäufe tätigen. Im Supermarkt, der nur zwei Schritte entfernt vor seiner Haustür liegt. 

Da ist natürlich kein Platz mehr für anspruchslose Besucher, die sich eigentlich nur kurz in seiner Badewanne verkriechen wollten – nach dem Pizza-Essen. Ich liebe Baden. Mein Badezimmer ist leider nicht mit einer tollen Wanne bestückt, denn die wurde fahrlässig entfernt, bevor ich einzog.
Seine Badewanne hatte ich mir quasi schon vorbestellt, für ein bis zwei Stunden. Er hätte seine Ruhe gehabt, während ich mich in der Badewanne in ein Buch vertieft hätte und darin abgetaucht wäre. Zusammen mit den ätherischen Düften der aufgelösten Badezusätze in bläulicher Pulverform, die ich mir für die Badewannen-Treffen extra immer kaufe. Entspannung pur. 
Er hätte gar nicht mitbekommen, dass ich da bin. Aber keine Chance. Er meint, ich soll in den nächsten Tagen wiederkommen, als ob ich ein unterwürfiger Patient wäre, der brav auf die nächste Sprechstunde wartet. Das Problem ist: Ich bin kein Patient.
Mein Kumpel macht es sich leicht. Wäre ich er, würde ich es jedoch genauso machen, um ehrlich zu sein. Wer seine Ruhe haben will, will eben nicht gestört werden. Auch nicht von seiner nervigen Lieblings-Freundin.

Pizza und unbefriedigter Hunger

Seitdem meine Nahrungszubereitung nicht mehr nur auf zwei nostalgisch primitive Kochplatten beschränkt ist, habe ich oft Heißhunger auf Pizza.
Die alten Kochplatten gaben kurz vor Weihnachten ihren Geist auf, nachdem ich sie ausgiebig mit Reinigungsschaum geputzt habe. Ein akuter Kurzschluss folgte, der kurzzeitig auch meinen Kühlschrank außer Gefecht setzte und eine bescheidene Koch-Ära ging zu Ende.
Der Verlust der Platten ließ sich gut verkraften und schneller Ersatz durch einen hochmodernen Minibackofen kam wenige Tage später per Lieferung ins Haus. Dieser stand nun stolz auf einem Schrank in meiner Küche und hatte sämtliches Zubehör, welches ich sicher nie nutzen würde. Den Verwendungszweck konnte ich teilweise nicht mal identifizieren.
Ich muss zugeben, ich bin ein Kochmuffel. Damit möchte ich nicht sagen, dass ich nicht kochen kann. Aber: Ich habe keine Lust. Deswegen genügt mir der Minibackofen völlig.
Von da an änderte sich auch mein Leben und neue Türen in Form von Möglichkeiten öffneten sich.
Schon beim ersten Einkauf führte mich mein Weg direkt zu den Tiefkühltruhen, die ich vorher so gut wie gar nicht wahrnahm. Es war verlockend. Ich wusste gleich, was ich wollte: Pizza.
Als Vegetarier bereitet die Entscheidung zum Glück nicht allzu viel Probleme und es dauert nicht lange, bis man seine Tomaten-Mozzarella-Pizza gefunden hat. Bei all der Auswahl war ich froh, Vegetarier zu sein, wie hätte ich mich sonst entscheiden sollen? Da hätte das Nachdenken länger gedauert, als der Verzehr an sich.
Ich nahm die Pizza gleich im Dreierpack mit und verstaute sie in meinem kleinen Tiefkühlfach. Ja, auch dort lege ich nicht so viel Wert auf Größe.
Die drei Pizzen habe ich innerhalb einer Woche aufgegessen. Jeden zweiten Tag eine. Immer nachmittags genau um die selbe Zeit, während im TV meine aktuelle Lieblingssendung lief. Irgendwie entwickelte sich in der Woche ein kleines Ritual daraus. Und endlich kam auch mein Pizza-Cutter zum Einsatz, der ewig in meiner Schublade schlummerte.
Normalerweise bevorzuge ich Ruhe beim Essen. Aber manchmal bestätigen auch bei mir Ausnahmen die Regel. TV gucken und essen – kann das gut gehen? Ich wollte es wissen.
Beim Essen konzentrierte ich mich natürlich trotzdem auf den Geschmack, die Optik und auf den Genuss. Zudem habe ich die Pizza noch mit getrockneten Pasta-Kräutern aus dem Glas verfeinert. Das gab der Pizza mehr Aroma und Intensität.
Am Ende muss ich jedoch zugeben, dass die Pizza nur kurzen Anlass zur Freude gab.
Während des Essens war noch alles in Ordnung und ich zählte nach jedem Bissen, wie viele Pizza-Stücke noch übrig waren. Manchmal wünschte ich, ich könnte wie mein Papa in Zeitlupe essen.
Ich bemühe mich immer sehr, langsam zu essen. Aber auch dann ist nach knapp fünf Minuten schon wieder alles vorbei und sorgt für leichte Traurigkeit. Und Sehnsucht.
Danach war es, als hätte ich gar nichts gegessen und mein Magen fühlte sich leer an.
Es war jedes Mal ein unbefriedigendes Erlebnis. Schon lange hat mich keine Pizza mehr satt gemacht. Manchmal überlege ich sogar, noch eine Pizza in den Ofen zu schieben. Mein Gewissen sagt mir dann aber, dass ich die Kalorien sparen soll, weil es auch dann gefühlsmäßig nicht anders wäre. Vielleicht sollte ich lieber auf Vollkornpizza umsteigen.
Jetzt verstehe ich zumindest den Werbe-Slogan: Ich will noch ’ne Pizza!
Ich habe Hunger.