
Heute ist der erste Advent! Und dann noch passend an einem Sonntag – perfekt!
Ich ließ den Tag ausnahmsweise entspannt angehen, denn mein Körper brauchte Ruhe. Der Dezember lädt dazu ein, einige Gänge zurückzuschalten und in sich zu gehen. Die Weihnachtszeit ist die melancholischste Zeit des Jahres für mich. Da kommen alte Erinnerungen hoch und verlorene Gedanken finden sich wieder an.
Wie immer war ich auch am Wochenende morgens um 6 Uhr wach und natürlich konnte ich nicht mehr einschlafen. Deswegen surfte ich im Internet. Die Black Week hört einfach nicht auf und der Cyber Monday wartet leider auch schon. Der Dezember ist voll mit Angeboten und ich habe schon gar keine Lust mehr, zu suchen und durch die Sales zu scrollen. Aber leider kann ich all das nicht ignorieren und schaue, ob ich nicht doch noch etwas Spannendes finde. Zum Glück passiert das nicht mehr so schnell, da ich bereits alles besitze, was ich brauche und jemals haben wollte. Alles zu haben ist jedoch auch kein Schutz vor unerwarteten Verführungen.
Als ich aufstand, warteten meine vielen Kalender auf mich. Ich hasse es, dass ich mehr Kalender habe, als die meisten Kinder. Es ist mehr als peinlich, deswegen weiß niemand davon. Schämen sollte ich mich. Als Kind hatte ich meist 4-5 Kalender, davon waren die meisten zum Selbstbefüllen, was meine Mutter liebevoll tat. Damals war das für mich viel und ich war sowieso deutlich bescheidener, als heute.
Adventskalender faszinieren mich und ich mag die täglichen Überraschungen nach einem stressigen Arbeitstag, denn im Dezember ist die Arbeit besonders anstrengend. Da kommen die Kalender zur Belohnung genau richtig. Sie werden erst aufgemacht, wenn ich nach Hause komme und mein tägliches Sport- und Fastenprogramm erledigt habe. Dann habe ich mir die Kalender wirklich verdient!
Ich freute mich über die heutigen Türchen und genoss das Öffnen. Das jetzt noch 23 Mal! Durch das Fernstudium, welches ich momentan absolviere, ist der Stress an manchen Tagen sogar noch größer. Besonders dann, wenn die Einsendeaufgaben einem viel abverlangen und teilweise sehr öde sind. Von den gestrigen Aufgaben war ich nicht begeistert, aber ich habe mein Pensum geschafft und die Lösung gegen Mitternacht an den Lehrer geschickt. Nun konnte ich morgens mit einem guten Gefühl alle Kalender öffnen und war gespannt. Danach setzte ich mich mit 2 Tassen Kaffee und einem Tee auf die Couch und kam zu mir.
Am Nachmittag plante ich, zu Laufen. Aber mein Körper wollte nicht. Eine absolute Ausnahme in meinem Fall. Vor einer Woche bin ich spontan einen Halbmarathon gelaufen und seitdem habe ich mich kaum richtig ausgeruht. Auf Dauer ist das sicher nicht gut, wenn man sich keine Pause gönnt und ich bin meist eher streng zu mir. Deshalb schlief ich am Nachmittag zwei Stunden und fühlte mich danach ausgeglichener. Ich denke, das war eine gute Idee, den ersten Advent so besinnlich verbringen – ganz bedächtig und ruhig. Zudem war ich sehr verwundert, dass ich heute kaum über alte Zeiten gegrübelt habe. Normalerweise passiert das eher an Tagen, an denen ich alleine zu Hause bin und kaum Ablenkung habe.
Stattdessen habe ich Finnisch gelernt und freute mich über jeden Fortschritt. Die Sprache werde ich in Zukunft brauchen und außerdem liebe ich sie. Morgen wird sicher ein spaßiger Montag und mein Körper wollte sich heute darauf vorbereiten, damit er ab morgen fit ist für die Weihnachtssaison.





